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Digitalisierung in Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung – Beispiele und Herausforderungen

In der heutigen Zeit ist Digitalisierung ein häufig genutzter Begriff, der für viele Menschen in seiner Bedeutung schlicht noch sehr abstrakt und selten greifbar ist. Dabei dient er im Grunde nur als Schlüsselwort für die digitale Transformation und Veränderung der Geschäftsmodelle, Prozesse, Strategien, Produkte oder Services durch beispielweise Softwarelösungen.

Dieser angesprochene Prozess bedeutet nicht notwendigerweise eine Vollautomatisierung von Teilbereichen oder das Verändern von gelernten Abläufen ohne menschliche Komponente, sondern vielmehr, die Optimierung im Hinblick auf direkte Interaktion innerhalb der Organisation mittels Daten oder Software-Anwendungen.

Es geht bei der Digitalisierung im Kern um das Erzielen der optimalen Wirkung für Kunden und das Unternehmen selbst mit all seinen Mitarbeitenden.

Digitalisierung ist ein Entwicklungsprozess, der geplant werden muss

Qualitätsmanagement kann hier als themenübergreifender Bereich gesehen werden, der sich per se selbst digitalisiert. Durch die Ausrichtung des Unternehmens an Qualitätszielen, die heute häufig in digitalen Geschäftsfeldern liegen oder diese tangieren, treibt der Bereich sich selbst voran. Digitalisierung versteht sich dabei als Entwicklungsprozess und muss daher anhand einer Digitalisierungs-Roadmap zielführend geplant, stetig geprüft und verlässlich nachgehalten werden. Es bedarf dabei einer gewissen Bereitschaft der Beteiligten, Gelerntes neu zu denken und diesem offen zu begegnen. Neben der Bereitschaft auf Veränderung benötigt es unternehmensinterne Fähigkeiten, teilweise externes Know-how sowie gutes Timing.

 

Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für das Qualitätsmanagement in Ihrer Organisation?

Wie ist es um die Digitalisierung im Qualitätsmanagement bestellt? Eine im April 2021 von der DGQ und dem Digitalisierungspartner corporate momentum durchgeführte Umfrage gibt einen Einblick in die digitale Transformation im QM. Die komplette Umfrageauswertung und entsprechende Handlungsempfehlungen für Ihr Unternehmen können Sie hier downloaden:

Zu den Umfrageergebnissen

 

Beispiele aus der Praxis

Seit einiger Zeit und nicht zuletzt durch die letzten Monate gibt es einige sehr gute Beispiele aus der Praxis, die mittlerweile in fast jedem Unternehmen allgegenwärtig erscheinen:

  • Dokumentenmanagement und Dokumentenlenkung – auch in Bezug auf Auditierungs- und Prüfprozesse mit Prüfplanung und dem Management von Prüfmitteln.
  • Datenmanagement und Datenanalyse für alle Kernprozesse des Unternehmens: Immer mehr Daten sind schneller verfügbar. Hieraus ergeben sich stärkere Analysemöglichkeiten; ein konsequenterer Umgang mit Kennzahlen und Reportings ist aber auch eine Herausforderung in Bezug auf die Datenqualität.
  • Predictive Quality Management sowohl in der Produktion als auch im späteren Einsatz von Produkten beim Kunden oder bei der Steuerung von Dienstleistungen vor Ort: Durch Predictive Maintenance lässt sich beispielsweise eine datengestützte Produktionssicherheit etablieren. Qualitätseinbußen und Produktionsstillstand durch mangelhafte bzw. verspätete Wartung lassen sich somit vermeiden.

In all diesen Beispielen entwickelt sich das Qualitätsmanagement wieder zu einem stärker integrierten System, bei dem die Leistungsfähigkeit des Gesamtunternehmens in den Vordergrund rückt und artverwandte Themenstellungen wie ISO 9000, DIN 27001 und Risikomanagement-Systeme zunehmend integriert betrachtet werden.

Dabei betraf eine derartige Veränderung lange vornehmlich Großunternehmen. Mittlerweile stehen nicht zuletzt durch die vergangenen Monate und damit verbundenen Herausforderungen auch kleine und mittelständische Unternehmen mehr und mehr vor der Herausforderung, sich beispielsweise mit cloudbasierten Arbeitsprozessen intern wie extern zu beschäftigen.

Ein digitales QM dient dem gesamten Unternehmen

Im Zeitalter von „Big Data“ und „Künstlicher Intelligenz“ wirkt auch der Begriff der Digitalisierung daher manchmal etwas bedrohlich. Dabei stehen eher neue Technologien im Fokus, die die Organisation weiterentwickeln und nicht im Kern verändern. Es geht dabei eben nicht um die zwanghafte Verwendung von Computern, Tablets oder anderen Endgeräten. Im QM spricht man eher von Automatisierung, zentralem Zusammenführen von Daten, Softwarequalität oder Sicherheit mit einer klaren Ausrichtung auf den Nutzen von Digitalisierung.

Im Sinne der Wertschöpfung bietet Digitalisierung vielmehr zahlreiche Ansätze, die Arbeitsabläufe vereinfachen, Transaktionskosten senken oder schlicht den Umgang und Austausch zwischen Kunden und Geschäftspartner flexibler gestalten. Die Herausforderung besteht darin, die unternehmensspezifischen Verflechtungen zu erkennen, um sie anschließen anzupassen, zu erweitern oder zu optimieren.

Ein digitales Qualitätsmanagementsystem gibt dem gesamten Unternehmen Orientierung, integriert die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung, stärkt die Modernisierung des QM und des gesamten Unternehmens und ist so ein zentrales Element bei der strategischen Steuerung und der permanenten Optimierung.

Somit muss jeder QM-Bereich seine eigene Digitalisierung vorantreiben und gleichzeitig die Digitalisierung des Gesamtunternehmens optimal unterstützen und strategische Entscheidungen im Sinn einer nachhaltigen und nachhaltig erfolgreichen Digitalisierung zu beeinflussen. Die Digitalisierungs-Roadmap mit technischen und organisatorischen Themen für den QM-Bereich ist dabei ein wichtiger erster Schritt.

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