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9. Februar 2021

Digitale Serviceangebote: Verbraucher sehen Nachholbedarf beim Datenschutz

DGQ-Studie zeigt: 62 Prozent der Deutschen haben Bedenken, dass ihre Daten ungewollt an Dritte weitergegeben werden. Homeoffice, Lernen auf Distanz und Co. haben die Debatte um Datenschutz und -sicherheit bei digitalen Serviceanbietern neu angefacht.

Frankfurt am Main, 9. Februar 2021 – Die Corona-Pandemie bringt in vielen Bereichen einen positiven Digitalisierungsschub mit sich. Die vermehrte Nutzung von Tools und Software für das Arbeiten im Homeoffice oder das Lernen zu Hause geht jedoch mit einem Anstieg der Cyber-Attacken einher. So warnt das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem aktuellen Lagebericht vor Gefahren für die IT-Sicherheit in Deutschland infolge der Corona-Krise. Anbieter digitaler Services stehen gerade wegen möglicher Sicherheitslücken immer wieder in der Kritik. Betrüger können diese Schwachstellen ausnutzen und den Schutz personenbezogener Daten gefährden. Das verunsichert Verbraucher in Deutschland. Sie sehen großes Verbesserungspotenzial bei Datenschutz und Transparenz, wenn es um die Datenverwendung (34 Prozent) geht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) e. V. anlässlich des heutigen Safer Internet Day. Der Aktionstag hat die Sensibilisierung von Verbrauchern zu den Gefahren im Netz sowie die Stärkung ihrer Medienkompetenz zum Ziel.

Datenmissbrauch bereitet Verbrauchern Bauchschmerzen
Neben der unerlaubten Weitergabe ihrer Daten macht den Deutschen vor allem Sorge, dass ihre Daten für Zwecke verwendet werden könnten, denen sie nicht zugestimmt haben (56 Prozent). Datendiebstahl rangiert mit 43 Prozent auf Platz 3 der größten Bedenken beim Datenschutz. Die allgemeine Skepsis der Deutschen zu diesem Thema zeigt sich noch bei weiteren Aspekten. So sind 38 Prozent der Ansicht, dass digitale Serviceanbieter unnötig viele Daten abfragen. Für 37 Prozent sind intransparente Angaben zur Verwendung ihrer Daten ein No-Go. In diesem Zusammenhang wird gerade in Zeiten von Corona, in denen alle vermehrt auf digitale Services angewiesen sind, immer wieder Kritik laut. Die Bedenken betreffen in der DGQ-Umfrage vor allem die Speicherung der Daten auf ausländischen Servern (35 Prozent), das Ausspionieren der Daten beim Serviceanbieter (35 Prozent) sowie eine unzureichende Verschlüsselung der Daten (34 Prozent).

„Digitale Technologien sind aus unserem Alltag und der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Die Corona-Pandemie hat den Bedarf an Tools für Remote Work und den digitalen Austausch mit Freunden und Familie noch einmal deutlich verstärkt. Umso wichtiger ist es, die Verbraucher darin zu unterstützen, die Qualität des Datenschutzes beim Anbieter einschätzen zu können. Hier sind nicht nur Ministerien und Verbände gefragt, die am heutigen Tag auf Sicherheit im Internet aufmerksam machen. Auch die Serviceanbieter müssen höchste Ansprüche an den Datenschutz stellen. Gerade die aktuelle Debatte um die Datenschutzbestimmungen von Messenger-Diensten zeigt, dass die Verbraucher in diesem Punkt  sensibler geworden sind. Datenschutz und verständlich aufbereitete Informationen zur Verwendung der Daten werden so immer mehr zu einem echten Qualitätsfaktor“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ.

Banken und Versicherungen genießen Vertrauen
Für fast zwei Drittel der Befragten ist Datenschutz ein maßgebliches Kriterium digitaler Serviceangebote (61 Prozent). Ihnen ist wichtig, dass Serviceanbieter dieses Thema ernst nehmen. Am meisten vertrauen die Deutschen hierbei Banken und Finanzdienstleistern (43 Prozent), gefolgt von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor (34 Prozent) und der Versicherungsbranche (33 Prozent). Einen schlechten Ruf in Sachen Schutz personenbezogener Daten haben bei den Befragten Soziale Netzwerke und Messenger (6 Prozent), Suchmaschinen (7 Prozent) sowie Elektronikanbieter (9 Prozent). Hier lässt sich zum einen eine Verknüpfung zur Speicherung der Daten im Ausland herstellen. Viele Vertreter dieser Branchen haben ihren Sitz schließlich nicht in Deutschland. Zum anderen scheint eine grundsätzliche Skepsis gegenüber Unternehmen zu herrschen, deren Geschäftsmodell rein auf digitalen Services basiert. Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, müssen Anbieter digitaler Services in Sachen Datenschutz also dringend nachbessern. Hierbei helfen neben Transparenz bei der Datenverwendung verständliche Informationen zu den Maßnahmen, die zur Absicherung der Daten vor dem Zugriff Dritter ergriffen werden.

Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema „Digitale Serviceangebote“ wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.006 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

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