3 Tipps für den Einsatz von QM-Methoden3 | 02 | 21

Sie sind im Bereich Qualitätsmanagement tätig und haben die Aufgabe bekommen, ein Problem systematisch zu untersuchen und methodisch zu lösen? Sie haben zu viele Aufgaben und wissen nicht, wie Sie diese priorisieren sollen? Oder haben Sie zu begrenzte Ressourcen, um alle Reklamationen gleichzeitig bearbeiten zu können? Oder wissen nicht, wie Sie einen bestimmten Prozess in seinen  Grenzen zielführend verbessern können?

Dazu gebe ich Ihnen folgende Tipps:

Tipp 1: Erfassen Sie Ihre Daten systematisch

Egal um welche Aufgaben, Ereignisse, Fehler, Kosten oder Zeitaufwendungen es sich handelt, zuerst brauchen Sie eine geeignete und systematische Datenerfassung. Dies kann mithilfe einer simplen Strichliste, EDV-Einträgen in Office-Programmen, Smartphone Apps bis hin zu Spezialprogrammen und deren Auswertung erfolgen. Die Methode lautet „Datensammelblatt“ und wird in diesem kurzen Video erklärt:

Tipp 2: Erkennen Sie Häufungen und Schwerpunkte

Aus den meist im Überfluss vorliegenden Daten gilt es nun, Häufungen und Schwerpunkte zu erkennen. Dies kann in Radar-, Kreis- oder Balkendiagrammen erfolgen. Im einfachsten Schritt werten Sie die jeweiligen Zeilen und Spalten Ihres Datensammelblattes aus, wie es beispielsweise mit dem Office-Standardprogramm Excel üblich ist. Daraus ergibt sich grafisch ein „Histogramm“, das in diesem Video erklärt wird:

Tipp 3: Achten Sie auf die richtige Priorisierung

Weil Ressourcen (Zeit, Geld, Kompetenzen) meistens nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist es wichtig, die Dringlichkeit von der Wichtigkeit zu unterscheiden. Beispielsweise können trotz anfänglich guter Qualität im Laufe der Zeit durch die Auslieferung massenhafter und/oder komplizierter Produkte viele Fehler zu Reklamation führen. Angenommen, Sie hätten pro Monat nur drei Tage Zeit, die stets im Tagesgeschäft operativ behandelten Reklamationen nachhaltig in einem multidisziplinären Team zu verbessern. Dann rate ich Ihnen, einen Tag für die Ursachenermittlung (z. B. mit der Methode „5-Why“) des häufigsten Fehlers aufzuwenden und für dessen Ursachenbeseitigung geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Das Gleiche tun Sie für die Beseitigung des teuersten Fehlers. An dem verbleibenden dritten Tag behandeln Sie den Fehler, der als Produkt aus Häufigkeit und Kosten die Tabelle anführt. Die Methode heißt „PARETO-Diagramm“ auch bekannt als „ABC-Analyse“ und wird hier in einem kurzen Video erklärt:

Möchten Sie zahlreiche weitere Praxistipps zur Anwendung aller acht Grundwerkzeuge des Qualitätsmanagements bekommen?  Interessieren Sie sich für weitere Methoden, die für besondere Aufgabenstellungen geeignet sind, wie z. B. Kraftfeldanalyse, 8D-Report, 5 WHY, POKA YOKE, FMEA, TURTLE, KANBAN sowie Wertstromanalyse und Wertstromdesign? Dann besuchen Sie das DGQ-Seminar zu diesem Thema.

 

Weiterbildungsangebote rund um Qualitätsmanagement

Stehen Sie vor der Herausforderung, Ihre Prozesse zu optimieren oder die Qualität Ihrer Produkte und Dienstleistungen verbessern zu wollen? Dabei helfen Ihnen Qualitätsmanagementsysteme. Die DGQ bietet eine ganze Bandbreite an Ausbildungs- und Trainingslehrgängen, mit denen Sie das nötige Wissen zur Einführung und Verbesserung von Qualitätsmanagement in Ihrer Organisation erhalten. Zu den DGQ-Trainingsangeboten »

Über den Autor: Paul Melcher

Prof. Dr. Paul Melcher ist seit 1995 Mitglied und enger Partner der DGQ, für die er als Autor, Dozent und Prüfer tätig ist. Als Inhaber einer Unternehmensberatung begleitet und unterstützt er als Auditor, Berater und Trainer zahlreiche Führungskräfte in Industrie, Handel und Dienstleistung im Qualitäts- und Prozessmanagement. Zudem lehrt er als Professor u.a. die Fächer Qualitätsmanagement und Integrierte Managementsysteme.

Ein Kommentar bei “3 Tipps für den Einsatz von QM-Methoden”

  1. 12fad89dbfa0bd7577219e8081bbd19e Benedikt Sommerhoff sagt:

    Sehr gut, diese Methoden lebendig zu halten. Sie bilden auch die unverzichtbaren fachlichen und methodischen Grundlagen für Data Analytics. Kein Data Scientists, der sie nicht kennt. Ich behaupte, jeder, der mittels Alghoritmen und Künstlicher Intelligenz mehrimensionelle Datenräume analysiert, hat im Zwei- und dreidimensionalen Raum mit solchen Methoden zu arbeiten begonnen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert