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21. August 2019

Gemeinsame Studie von DGQ, ASQ und BCG bestätigt große Bedeutung von Quality 4.0. für Unternehmenserfolg

Studie Quality 4.0

Den hohen Stellenwert von Industrie 4.0 für das Qualitätsmanagement über die gesamte Wertschöpfungskette haben viele Unternehmen bereits erkannt. Dennoch fehlt es ihnen häufig an einer ausgearbeiteten Strategie oder einem konkreten Umsetzungsplan. So lautet das Ergebnis einer Umfrage, die die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ), die American Association for Quality (ASQ) und die Boston Consulting Group (BCG) im ersten Quartal 2019 durchgeführt haben. Die Erhebung befragte Führungskräfte aus 221 Unternehmen und 18 Industriesektoren wie Konsumgüter, Industriegüter oder der Gesundheitsbranche zum Thema Quality 4.0. Dabei geht es um die Anwendung von Industrie 4.0-Applikationen zur Verbesserung des Qualitätsmanagements. Die meisten Teilnehmer kommen aus Deutschland oder den USA. Die übrigen Befragten stammen aus 14 anderen europäischen Staaten, China oder Japan.

Weitere wichtige Erkenntnis: Technologie ist nur ein Aspekt unter anderen, um die Transformation zu einer Quality 4.0 meistern zu können. Genauso wichtig ist es, den Blick auf Menschen und Kompetenzen zu richten. Denn Soft Skills kommt nach Ansicht der Befragten eine ähnlich hohe Bedeutung zu wie den fachlichen Fähigkeiten hinsichtlich Analytics und Big Data.

Etwa zwei Drittel der Hersteller glauben, dass Qualität 4.0 ihren Betrieb innerhalb der nächsten fünf Jahre stark beeinflussen wird. Dennoch haben erst 16 Prozent der befragten Unternehmen mit der Implementierung von Qualität 4.0 begonnen. Ein Fünftel gibt an, dass ihre Firma die Implementierung plant, 63 Prozent sind noch nicht einmal in der Planungsphase. Europäische Firmen liegen bei der Einführung vorn: 21 Prozent haben mit der Adaptierung begonnen. In den USA sind es lediglich 6 Prozent.

Die Umfrageteilnehmer erkennen die Bedeutung von Qualität 4.0 über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg. Aus ihrer Sicht profitieren Produktion sowie Forschung & Entwicklung am meisten. Weitere Nutznießer von Qualität 4.0 sind Logistik und der Verkauf.

Die wichtigsten Technologien für eine erfolgreiche Anwendung sind für die Teilnehmer Predictive Analytics, Sensoren und Tracking sowie elektronische Feedbackschleifen. So glauben beispielsweise mehr als 60 Prozent, dass sich Predictive Analytics in den kommenden fünf Jahren signifikant auf die Performance und den Nettogewinn auswirken werden. Nur 16 Prozent sehen diese Bedeutung heute bereits.

Die Umfrage macht deutlich, dass viele Unternehmen für eine Implementierung noch nicht bereit sind. Nur ein Drittel der Teilnehmer gibt an zu verstehen, wie Digitalisierung die Rollen und Anforderungen an das Qualitätsmanagement verändern wird. Noch weniger Teilnehmer glauben, dass ihr Unternehmen über ausreichend qualifizierte Mitarbeiter verfügt, um eine Qualität 4.0-Initiative zu starten oder eine Strategie besitzt, um entsprechendes Personal zu akquirieren (5 Prozent).

Viele Organisationen verfügen nicht einmal über die Grundvoraussetzungen einer Qualitätskultur. Obwohl 57 Prozent der Teilnehmer sagen, dass Qualitätsinitiativen ein Teil ihrer C-Level-Strategie sind, glauben nur 27 Prozent, dass ihr Unternehmen klare Qualitätsziele in allen Bereichen definiert hat. Nur 14 Prozent der Befragten glauben, dass alle Mitarbeiter ihre Rollen bei der Erreichung der Qualitätsziele verstanden haben.

Sowohl Unternehmen, die als Vorreiter mit der Implementierung von Qualität 4.0 begonnen haben, als auch Nachzügler geben einen Mangel an digitalen Fähigkeiten und Talenten als größte Herausforderung an. Für Vorreiter liegen die wichtigsten Aufgaben in den Bereichen Technologie und Daten, Nachzügler stehen vor allem vor strategischen und kulturellen Herausforderungen.

 

Weitere Informationen sowie die Studie zum Download finden sich hier.